Frankfurt am Main, den 28. November 2020 – Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt startet eine zweite Spendenaktion zur Rettung queerer Bars in Frankfurt. Die Bündnismitglieder Josefine Liebing, Christian Gaa und Saskia Moldenhauer erklären: „Ein umsatzschwacher Sommer 2020 und die erneute Schließung bedrohen die Existenz der weltweit ältesten und Frankfurts einzigen Bar für lesbische* Frauen* ,Club La Gata’ und der Frankfurter queeren Institution ,Switchboard’.” Mit einem Aufschlag von 25 Prozent pro Betrag erhalten die betroffenen Bars durch das Startnext-Förderprogramm „Support your local bar“ eine zusätzliche Förderung.
Die finanziell zugesagte Unterstützung des Staates reicht bei Weitem nicht aus. Der gesellschaftliche Mehrwert von queeren Bars scheint nicht bekannt genug zu sein. Als Safe Spaces für die LSBTIAQ*-Community zeichnen sich diese als Kultur- und Bildungsstätten aus. Zum Frankfurter queeren Nachtleben zählen zehn Bars. Bislang haben sich zwei von ihnen beim Bündnis gemeldet und um Unterstützung angefragt. „Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt setzt sich für die Emanzipation der unterschiedlichen LSBTIAQ*-Lebensweisen sowie für gleichberechtigte Teilhabe ein. Wir solidarisieren uns mit den Anlaufstellen wie Switchboard und La Gata und kämpfen weiter für den Erhalt der zentralen Struktur für queere Menschen! Diese Rückzugsorte sind essentiell, wenn es darum geht, Kontakt zu Menschen mit den gleichen Erfahrungen zu finden und sich auszutauschen. Das trägt zum eigenen Selbstverständnis viel bei, aus dem die Menschen ihr Selbstvertrauen gewinnen“, erklärt Josefine Liebing, Pressesprecherin des Bündnisses Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt.
„Bis dato haben sich zwei Bars bei uns gemeldet und Unterstützung erbeten. Natürlich halten wir für alle weiteren Frankfurter queeren Bars die Option zur Unterstützung während der Covid-19-Pandemie offen. Das ist für uns eine große Herzensangelegenheit! Über so viele Jahre haben sie uns einen Raum geschenkt, in dem wir WIR SELBST sein konnten. Eine Tatsache, die im Alltag immer wieder in Frage gestellt wird. Nehmen wir doch nur die Vorkommnisse der vergangenen Zeit mit dem queerfeindlichen Angriff auf der Zeil mal als Beispiel. Schlimm genug, dass es immer wieder zu diesen Gewalttaten kommt“, führt Christian Gaa, Vorstandsmitglied des zum Bündnis gehörigen Fördervereins Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt e.V., aus.
Die LSBTIAQ*-Schutzräume sind in der Szene bekannt für ihre kulturellen Angebote wie Ausstellungen, Live-Musik und lyrischen Abende sowie für den offenen Austausch, Begegnung und Vernetzung. „Wir sollten die Zeit nach der Covid-19-Pandemie bedenken. Wohin wollen wir uns als Queers mal zurückziehen können, wenn es die Bars nicht mehr gibt? Wir brauchen diese Orte, die uns in unserem Emanzipationsprozess unterstützt haben“, ergänzt Saskia Moldenhauer, Koordination AG Orga des Bündnisses Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt.
Erklärung lesbisch*: Gemeint sind alle sexuellen Identitäten (lesbisch, bisexuell, pansexuell, queer) der LSBTIAQ*-Frauen*.
Link Förderverein Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt e.V.:
https://vielfalt-frankfurt.de/foerderverein
Link Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt:
https://vielfalt-frankfurt.de
Link zum Spendentopf für den Club La Gata:
https://www.startnext.com/la-gata-retten
Link zum Spendentopf für das Switchboard:
https://www.startnext.com/switchboard-retten
Falls weitere Spendentöpfe für die queere Community und ihre Orte hinzukommen, werden diese auf unserer Website publiziert.